Die Bibel auf Isländisch – die Gudbrandsbibel
1584 erscheint die erste isländische Vollbibel, die der Bischof von Hólar im Norden Islands, Guðbrandur Þorláksson (Gudbrand Thorlakssøn), mit Unterstützung Frederiks II. übersetzte. Die Gudbrandsbibel basiert auf der dänischen Bibel und der Lutherbibel und so leitet auch Martin Luthers eigenes Vorwort die isländische Übersetzung ein.
Der Bibeldruck ist mit 29 Holzschnitten und 29 verzierten Initialen ausgeschmückt. Von der ursprünglich 1000 Stück starken Auflage existieren heute noch ca. 30 bekannte Exemplare der Gudbrandsbibel weltweit. Hier zu sehen ist das Titelbild der Gudbrandsbibel (Guðbrandsbiblia: Biblia þad Er/ Øll Heilög Ritning/ vtlögd a Norrænu..., Hólar 1584).
Die Bibel auf Isländisch – Sie hören zwei Lesungen aus der Gudbrandsbibel (Ecl 1,1–7 und 3,1–8)
Gelesen von Dr. Hartmut Mittelstädt (Lektor für Isländisch an der Universität Greifswald) und Sebastian Holtzhauer, M.A. (Akademienvorhaben, "Der Österreichische Bibelübersetzer", Arbeitsgruppe Augsburg)
⇒Ecl 1,1–7: Sie hören die Eingangsverse aus dem Buch Ecclesiastes oder hebr. Kohelet, das Luther in seiner Übersetzung Der Prediger Salomo nannte, da es, wie auch das Buch der Sprüche, dem israelitischen König Salomo zugeschrieben wurde. Das Buch verhandelt verschiedene philosophische Positionen zum Umgang mit dem vergänglichen Sein. Es beginnt mit den Worten: Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel ...
⇒Ecl 3,1–8: Sie hören aus dem dritten Kapitel von Ecclesiastes die Verse 1–8. Auch in diesem Kapitel geht es darum, wie das endliche Leben sinnvoll gestaltet werden kann: Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit …
(Gelesen aus Guðbrandsbiblia: Biblia þad Er/ Øll Heilög Ritning/ vtlögd a Norrænu..., Hólar 1584)